KONZEPTION

Die pädagogische Konzeption (Als PDF zum Lesen)



So wie du Bist 2020

  • Sanfte Eingewöhnung

    Ankommen in der Spielkiste - Zeit der Gefühle

    Das Thema Loslassen, Sich-voneinander -trennen (wenn auch nur für kurze Zeit) und das erste vorsichtige Aufeinander Zugehen, Sich Einlassen auf neue Bezugspersonen und Sich Hinwenden zu anderen Kindern ist jedes Jahr das zentrale Thema im Herbst oder auch während des Jahres, wenn neue Kinder in die Spielkiste kommen.


    Für manche Eltern ist es das erste Mal, dass sie ihre Kinder jemandem anvertrauen, den oder die sie (noch) nicht besonders gut kennen. Waren es zuvor die Großeltern oder nahe Verwandte und Freunde, so sind es nun – vorerst – Fremde, bei denen sie ihr Kind für kurze Zeit lassen. Fremde werden wir nicht bleiben, sondern uns bemühen, sehr bald zu Partnern für die Eltern und zu Bezugspersonen für die Kinder zu werden. Bezugspersonen, die die Kinder auffangen und trösten können, wenn es notwendig ist, die den Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermitteln und sie wahrnehmen in all ihren Befindlichkeiten und Bedürfnissen.

    In der Spielkiste erwartet die Eltern ein erfahrenes Betreuerinnen-Team, das den Übergang von der Familie in die Spielkiste mit viel Einfühlungsvermögen begleitet und leitet und mit Ängsten und Trennungsschmerz verständnisvoll umzugehen weiß.

    Wir arbeiten seit vielen Jahren nach dem bewährten „Berliner Eingewöhnungsmodell“, das elternbegleitet, abschiedsbewusst und bezugsbetreuungsorientiert ein sanftes Ankommen garantiert.

  • Ein Tag in der Spielkiste

    Um 7.00 Uhr gehen die Lichter an in den Kindergruppen der Kinderbetreuungseinrichtung Spielkiste. Seit September 2017 sind es die Gruppen Kunterbunt, Purzelwiese, Fägnäscht und neu im Bunde: das Wuselstüble. Jedes Kind wird von den Betreuerinnen freundlich begrüßt und willkommen geheißen. Noch rasch ein paar Worte mit den Eltern gewechselt und dann geht’s los: Ein neuer Spielkistentag beginnt.


    Die Gruppenräume sind offen und die Kinder suchen sich aus, wo sie gerne sein und was sie gerne spielen möchten.

    Manche Kinder tauchen sofort wieder ein ins Spiel, manche sind noch müde oder der Abschied ist schwer gefallen, dann suchen sie für eine Weile Nähe und Sicherheit auf dem Schoß einer Betreuerin.


    Bald schon herrscht jedoch reges Treiben in den Gruppenräumen, auf der Piazza oder im Bewegungsraum. Die Kinder wählen selbstbestimmt, was und mit wem sie spielen möchten. Die Betreuerinnen beobachten gut, erkennen, wo Hilfe gebraucht wird und unterstützen die Kinder.

    Ab 9:30 Uhr gibt es eine Jause. Eine Auswahl an Obst, Gemüse, Brot, Wurst, Käse und Joghurt steht bereit und für die Kleinsten die von den Eltern vorgeschlagene oder mitgebrachte Nahrung. Die Kinder wählen selbst, was und wie viel sie gerne möchten. Auf dem Tisch steht ein Kinderkrug mit Wasser und die Kinder schenken sich selbst davon ein. Wenn am Anfang noch etwas daneben geht, macht das nichts. Bald schon klappt es prima und sie sind stolz auf ihre Selbständigkeit.


    Manchmal wird auch gemeinsam gekocht – eine feine Kürbissuppe zum Beispiel oder Brot gebacken oder Fruchtsalat gemacht.

    Die gemeinsame Jause hat etwas Verbindendes und die Kinder nehmen sich ganz bewusst als Teil der Gruppe wahr: Miteinander essen, etwas Schönes oder Lustiges erzählen, dazugehören… das findet hier statt.

    Wenn die Kinder fertig sind, räumen die Kinder Teller und Glas ab – damit für sie und uns klar ist: Ich bin jetzt satt und geh jetzt wieder spielen.


    Uns unsere Jüngsten? Sind mittendrin, sitzen auf dem Schoß der Pädagoginnen, beobachten alles und werden liebevoll umsorgt und verpflegt.

    Um 10.30 Uhr bieten wir den Kindern einen Impuls an. Wir gehen dazu in unsere Gruppe und schließen die Türe. Nun sind wir für uns. Vielleicht haben wir vorher schon gesungen und getanzt – aber jetzt widmen wir uns einem ganz bestimmten Thema. Meistens sitzen alle Kinder gespannt im Kreis, lauschen oder erzählen und machen bei den Reimen und Liedern mit. Wer nicht mitmachen mag, sucht sich eine leise Beschäftigung, damit die anderen Kinder nicht gestört sind. Abwechselnd gibt es neben dem freien Spiel angeleitete Impulse im Bewegungsraum und Werkraum, wobei letztlich immer die Phantasie der Kinder über der vorgeschlagenen Aktivität steht.

    Um 11.15 Uhr machen wir uns bereit für den Spielplatz oder einen Spaziergang.

    Wir haben uns für einen naturnahen Spielplatz mit wenigen Geräten entschieden. Die Kinder zeigen uns jeden Tag, um wie viel aktiver und phantasievoller sie spielen, seit es „nur“ einen Sandplatz, Wasser, einen Hügel, Sträucher und viel Platz gibt. Sie laufen, spielen fangen, kugeln den Hügel hinunter, sammeln die Blüten des Kastanienbaumes und der Linde, spüren die kugeligen Lindenknospen und lassen die Früchte wie kleine Propeller zu Boden tanzen. Sie sammeln sie in Eimern, schmücken die Sandkuchen damit. Es gibt viel weniger Konflikte, viel mehr Miteinander, viel mehr gute Ideen und lustige Einfälle….

    Ab Sommer 2020 gibt es zusätzlich einen Bewegungs- und Balancierparcout - auf dem gleichzeitig mehrere Kinder ihre motoriche Geschicklichkeit erproben und erweitern können.

    Um 12 Uhr werden die Vormittagskinder abgeholt und für die Kinder, die zum Mittagessen bleiben, wird der Tisch gedeckt.

    Die Kleinen füttern wir – lassen sie aber auch selbst probieren – manchmal wird mit den Händen nachgeholfen, bald probieren sie auch mit Besteck zu essen. Es darf auch etwas danebengehen: wir geben den Kindern die Möglichkeit und Zeit zum Üben. Natürlich unterstützen wir und achten darauf, dass jedes Kind satt wird.

    Um 13:00 oder 14:00 Uhr werden die Kinder abgeholt, die nur zum Mittagstisch blieben.

    Die Kinder, die ganztags bei uns sind, machen nach dem Essen meist einen Mittagsschlaf. Mit einer frischen Windel oder einem WC Besuch werden die Kinder mit ihrem eigenen Ritual von einer Bezugsbetreuerin zu Bett gebracht.

    Die größeren Kinder, die nicht mehr schlafen möchten, verbringen eine Ruhezeit und lassen sich aus einem Buch vorlesen oder entscheiden sich für ein Hörspiel oder eine ruhige Beschäftigung.

    In der Nachmittagsbetreuung - die jährlich je nach Bedarf und Anmeldezahl- angeboten wird, treffen sich angemeldeten Kinder aus allen Gruppen im Obergeschoss. Es sind meist kleine Gruppen, für die Kinder gut überschaubar und mit viel Raum und Zeit für die besondere Aufmerksamkeit der Pädagoginnen, besondere Aktivitäten und neue Freundschaften zu Kindern aus den anderen Gruppen. Der Nachtmittag vergeht für die Kinder meist wie im Flug.


    Zusätzlich machen sich um halb zwei die Waldflöhe mit ihren ausgebildeten Waldpädagoginnen auf den Weg zum Waldplatz der Spielkiste. Dieses Angebot ist für Kinder, die gerne in der Natur sind und den Wald mit allen Sinnen zu jeder Jahreszeit erleben wollen.


    Dieses Angebot gilt für Kinder ab 3 Jahren. Wie oft und an welchen Tagen die Waldgruppe angeboten wird, hängt wiederum von der Anmeldezahl und dem Bedarf der Eltern ab und entscheidet sich jährlich neu.